Alternative Betrachtungsweisen gefährden die Einseitigkeit! (21)

Alternative Betrachtungsweisen gefährden die Einseitigkeit! (21)

Naturheilpraxis Kuester Naturheilkunde

06.04.22 Heute:  Das Fasten Teil 2

Was nun gibt es so Wichtiges zu beachten, wenn ich Heilfaste. Warum stoppe ich nicht einfach meine Nahrungszufuhr und esse einfach mal 1 Woche nichts?


Wer darf, wer darf nicht Heilfasten

Grundsätzlich darf jeder Gesunde fasten.

Für den Kranken gibt es gewisse Einschränkungen. Nicht dass er nicht fasten darf, nur Kranke sollten immer unter Aufsicht, manche sogar in einer Fastenklinik fasten. Heute gibt es viele spezialisierte Fastenkliniken, auf die der Kranke zurückgreifen kann.

Zu diesen Kranken gehören insbesondere: 

  1. schwer Leberkranke
  2. stark Herzinfarkt gefährdete
  3. schlecht Ernährte
  4. Krebs- oder Tuberkulose-Kranke
  5. Geisteskranke, Depressive, Magersüchtige, Bulimie-Kranke
  6. Menschen mit Schilddrüsenüberfunktion, Magengeschwüren
  7. Menschen, die gerade eine längere Krankheit oder Operationen hinter sich haben und keinerlei Reserven aufzubieten haben.
  8. Menschen, die sehr starke, kontrollbedürftige Medikamente zu sich nehmen
  9. Außerdem sollten Kinder unter 14 Jahren und Schwangere nur in Ausnahmefällen fasten 

Alle hier Aufgeführten sollten in eine Fastenklinik gehen. Bei allen anderen gibt es in dieser Richtung normalerweise keine Probleme. Es ist aber in jedem Fall ratsam vor Beginn einer Fastenkur sich seinem Behandler vorzustellen und sich gründlich untersuchen zu lassen und eventuell notwendige Ratschläge einzuholen.

Nun werden Einwände der Berufstätigen kommen, die sagen: „In einer Zeit des Fastens kann ich doch nicht arbeiten, ich bringe doch gar keine Leistung.“

Denen, die so reden kann ich aus eigener Erfahrung sagen, das stimmt nicht.

Es gibt nicht umsonst das Sprichwort: „Ein voller Bauch studiert nicht gern“. Das stimmt und Sie werden alle schon die Erfahrung gemacht haben, dass Sie im hungrigen Zustand leistungsfähiger sind, als wenn Sie so schön satt sind. Sie kennen das vielleicht nach einem üppigen Sonntagsessen.

Ein wichtiger Punkt ist, während der Fastenzeit sich viel und regelmäßig zu bewegen. Es finden schließlich massive Umbauprozesse in Ihrem Körper statt. 

Noch etwas Wichtiges für Berufstätige aus eigener Erfahrung

Eine Fastenkur während des Arbeitens ist oft leichter durchzuführen als im Urlaub. Im Urlaub haben Sie viel, viel Zeit und denken am Ende viel, viel ans Essen. Die Gefahr, dass Sie schwach werden ist wesentlich größer, als wenn Sie arbeiten und nicht dauernd ans Essen denken können. 


Die große Angst: der Hunger

Das Gefühl von Hunger entsteht nicht im Magen, sondern im Kopf!

Verantwortlich für das Hunger-Gefühl ist eine in etwa golfballgroße Drüse im Gehirn, nämlich der Hypothalamus. Und dieser  ist im Übrigen nicht nur für das Gefühl „Hunger“ zuständig, sondern auch für das Gefühl „satt“.
Der Auslöser für einen knurrenden Magen ist (zumindest in unserer Zivilisation) nur ganz selten ein wirklicher Mangel an Nahrung, sondern viel häufiger ein gestörtes Appetit-Verhalten. Man isst eben zu den üblichen Zeiten und man lässt eben nichts auf dem Teller liegen und es riecht nun mal einfach gut. Mit wirklichem Nahrungsbedarf hat das Hunger-Gefühl bei uns oft leider nicht mehr viel zu tun. 

Ein gesunder Mensch kann normalerweise ohne Probleme eine ganze Weile seinen Energiebedarf aus den eigenen zahlreichen, im Körper verteilten, Depots decken ohne dass eine weitere Zufuhr von Nahrung notwendig wird.
Jeder Mensch kann auf zwei verschiedene Energie-Programme zugreifen:

» Energieprogramm Nr.1 = Bedarfsdeckung durch äußere Nahrungszufuhr
» Energieprogramm Nr.2 = Bedarfsdeckung aus eigenen Depots

Zwischen diesen beiden Programmen schaltet der Körper jeden Tag hin und her. Tagsüber arbeitet er im Energieprogramm Nr. 1, nachts schaltet er automatisch um ins Energieprogramm Nr. 2.

Während einer Fastenkur wiederum arbeitet der Körper nach kurzer Zeit einfach komplett im Energieprogramm Nr. 2 (Ernährung von innen). Und nach dieser Umschaltung ist es dem Körper völlig gleich, ob er nun von Kartoffeln lebt oder vom körpereigenen Fett.

Bei Fasten-Anfängern dauert es ein wenig länger bis diese Umschaltung erfolgt ist, so dass bis zum 3. oder 4. Fasten-Tag Hunger-Gefühle auftauchen können. „Fastenerfahrene“ können wiederum häufig direkt vom ersten Tag an ohne einen knurrenden Magen vergnügt leben. Fasten lernt man wirklich sehr schnell.


Das eigentlich Fasten

Bevor wir mit dem eigentlichen Fasten beginnen werden zwei Entlastungstage vorgeschaltet. Während dieser zwei Tage werden nur rohe oder gedünstete Lebensmittel gegessen, um den Darm mit möglichst vielen Ballaststoffen zu füllen, die die anschließende Darmreinigung effektiver machen. Danach kommen die eigentlichen Fasttage:

Der erste Fastentag:  

Er beginnt mit einer gründlichen Darmreinigung: Kaum zu glauben, aber wahr … der Hunger verschwindet, sobald der Darm leer ist! Deshalb sollte unbedingt bereits während der Entlastungstage, spätestens am ersten Tag der Fastenkur eine Darmentleerung stattfinden.

Natürlich ist es auch während der gesamten Fastenzeit weiterhin extrem wichtig, spätestens alle 2 Tage für eine Darmentleerung zu sorgen, da die nicht wasserlöslichen Schlackenstoffe, die durch die Leber und die Galle in den Darm gelangen, regelmäßig entsorgt werden müssen. Da der Darm sich jedoch während des Fastens so gut wie nicht bewegt, muss nachgeholfen werden 

Hierfür gibt es drei Methoden: 

  1. Colon-Hydro-Therapie
  2. Einlauf
  3. Passagesalz

Die Reihenfolge ist so gewählt, da die Colon Hydro Therapie (CHT) die sanfteste und gründlichste der Darmreinigungen darstellt. Aber die Methode bestimmt jeder selbst, da es Menschen gibt, die die CHT nicht mögen. Wer mehr zur Colon Hydro Therapie wissen möchte, der ist eingeladen in den Flyer auf der Homepage zu sehen (weiter unten).


Das Fasten selbst

Während der eigentlichen Fasttage nehmen Sie nur Obst- und Gemüsesäfte zu sich, – keinerlei feste Nahrung. – Lassen Sie nach Möglichkeit alles weg, was nicht lebensnotwendig ist, so z.B.

  • Nikotin, Kaffee, Schwarztee, entbehrliche Medikamente, Süßigkeiten, Appetitzügler, Abführmittel, Entwässerungstabletten, Schmerztabletten und vieles mehr.
  • Versuchen Sie sich, so gut es geht,  vom Alltag zu lösen. Lassen Sie mal das abendliche Fernsehen, das Radio, vielleicht auch mal die Zeitungen weg, ersetzten Sie diese Masse an Reizen durch einen schönen Abendspaziergang im Wald, durch Hören klassischer Musik, durch Lesen eines guten Buches.
  • Verhalten Sie sich so natürlich, wie es geht, achten Sie einmal darauf, was Ihr Körper wirklich möchte.
  • Wenn Sie abends früher müde sind, gehorchen Sie Ihrem Körper, gehen Sie schlafen, ansonsten pflegen Sie Ihre Hobbys, tun Sie nur, was Ihnen Spaß macht.

Die Fastentage sehen alle gleich aus. Es gibt nur Wasser, Tee, Gemüsesaft oder Suppe und Obstsaft.

Wenn Sie fünf oder sechs Tage gefastet haben, können Sie nicht sofort wieder normal anfangen zu essen. Die Beendigung des Fastens wird „Fastenbrechen“ genannt. Mit dem „Fastenbrechen“ beginnt Ihr Stoffwechsel wieder zu arbeiten. Dies muss stufenweise, in kleinen Schritten durchgeführt werden. Bei fünf bis sechs Fastentagen rechnen Sie bitte mit drei Aufbautagen.


Die Aufbautage

In diesen Tagen müssen die Verdauungssäfte erst wieder in Fluss kommen. Dazu drei wichtige Grundregeln der Esskultur:

  1. Langsam essen, schlingen schadet
  2. Gründlich kauen, im Mund findet schon eine Vor-verdauung statt. Jeder Bissen sollte ruhig zwanzig- bis dreißigmal gekaut werden, ehe er hinuntergeschluckt wird
  3. Möglichst in Ruhe und konzentriert essen und die Nahrung wirklich genießen.

Fastentipps

Die Fastenkrise: Da das Fasten einen Heilungs- und Reinigungsprozess in Ihrem Körper auslöst, ist es durchaus möglich, dass Sie in der Fastenzeit kurzzeitig Beschwerden von alten Krankheiten spüren oder einfach mies gelaunt sind. 

Sie denken dann: Das Fasten macht alles ja nur noch schlimmer.

Bitte brechen Sie dann nicht ab. 

Diese auftretenden Symptome sind normalerweise flüchtiger Natur und gehen meist rasch vorbei. 

Die größte Gefahr, abzubrechen, sind jedoch Freunde und Verwandte. Da kommen dann so Kommentare: „Du siehst aber schlecht und eingefallen aus.“ oder „bist Du aber alt geworden.“ Am besten behalten Sie das Fasten erstmal für sich oder fasten in der Gruppe. Oftmals fastet sich’s da leichter, weil es den Ehrgeiz zum Durchhalten doch steigert. In der Gruppe hat man meist einen erfahrenen Leiter, den man in bestimmten Situationen befragen kann. Außerdem gibt es in Fastengruppen meist auch so etwas wie seelische Anleitung und Führung. 

Ein besonders wichtiger Punkt während des Heilfastens ist der Fastenschlaf, ganz einfach deshalb, weil neben den körperlichen Krisen auch seelische Krisen auftreten können. So kann es durchaus vorkommen, dass Sie an einem Tag besonders aggressiv gegen Ihre Mitmenschen sind, oder aber sehr verletzlich und weinerlich. Ihre Schlafgewohnheiten können sich insofern ändern, als Ihre Traumintensität deutlich zunimmt. Der eine hat vielleicht das Bedürfnis mehr zu schlafen als sonst, der andere weniger, das ist sehr unterschiedlich.

Denken Sie daran, sich vermehrt zu bewegen. Sie können während der Fastenzeit Ihren kompletten Kreislauf auf Vordermann bringen. Springen Sie morgens nicht einfach aus dem Bett, strecken und räkeln Sie sich zuerst, machen sie etwas Morgengymnastik, Kneipp’sche Anwendung und/oder Trockenbürstungen haben sich besonders gut bewährt in dieser Zeit, da unser Körper eine optimale Reaktionslage aufweist. 

Sie sehen sie können sich wirklich gesund fasten.

Wenn sie die Eingangsfragen nun nochmal Revue passieren lassen werden sie schnell feststellen, das Fasten eine hochmoderne Therapieform darstellt. Sie benötigt lediglich einen festen Willen und eine gesunde Disziplin. Versuchen sie es doch einfach mal. Es gibt auch in ihrer Nähe bestimmt einen Fastenleiter oder eine Gruppe. Ideal im Frühjahr, da der Stoffwechsel am ehesten bereit zum Fasten ist.

Und weil wir nun schon beim Thema Darm angelangt sind werden wir uns die nächsten Artikeln mit dem Mikrobiom, der Darmgesundheit und der Colon Hydro Therapie beschäftigen. 


Gerhard Küster, HP

Eberle-Kögl-Str. 14

87616 Marktoberdorf

www.naturheilpraxis-kuester.de

kontakt@naturheilpraxis-kuester.de