Alternative Betrachtungsweisen gefährden die Einseitigkeit! (20)

Alternative Betrachtungsweisen gefährden die Einseitigkeit! (20)

Naturheilpraxis Kuester Naturheilkunde

02.02.22 Heute:  Das Fasten Teil 1

Wer die letzten 3 Artikel aufmerksam gelesen hat zum Thema Homotoxikologie ( Der Lehre von der „Vergiftung“ des Menschen), mit seinen Abläufen, Wirkweisen und Konsequenzen für den Organismus, der muss, der Logik folgend, beim Fasten landen.

Ein Organismus, der belastet ist mit eingelagerten Giftstoffen, kann in der Folge durch Therapeutika, durch ausleitende Maßnahmen und durch „Entgiftung“ gereinigt werden. Das alles macht aber sicher am meisten Sinn, wenn ich zur selben Zeit, die stofflichen Gifte in der Zufuhr reduziere oder ganz vermeide und den Körper so zur Entgiftung durch „Verzehr“ eingelagerter Reserven und Abbau von „Giften“ ermuntere. 


Das Fasten

Korrekt müssten wir eigentlich Heilfasten sagen, da wir mit dem Heilfasten tatsächlich ganz bestimmte gesundheitliche Ziele verfolgen. In der Folge werde ich die nachfolgenden Fragen beantworten, dann können sie sich, lieber Leser, selbst ein Bild vom Fasten machen:

  • Ist Heilfasten längst überholt oder gar hochmodern?
  • Was bedeutet überhaupt Heilfasten?
  • Hat das Heilfasten eine Historie? 
  • Welchen Sinn und Zweck hat das Heilfasten?
  • Wer darf Heilfasten, wer darf nicht?
  • Wie geht so etwas vor sich?

Heilfasten
Heilfasten ist der bewusste Verzicht auf Nahrung für einen begrenzten Zeitraum, leichter und wirksamer als jede Diät! Heilfasten ist jedoch etwas völlig anderes als Hungern! Beim richtig durchgeführten Heilfasten entsteht nämlich kein Hungergefühl. Der Körper befreit sich während einer Heilfasten-Kur von allem, was ihm schadet. Giftstoffe und Schlacken werden beim Heilfasten ausgeschieden. Man könnte also auch sagen, dass das Heilfasten den eigenen inneren Arzt auf den Plan ruft und Stauungen und Blockaden auf allen Ebenen löst. Viele chronische Gesundheitsprobleme lassen sich durch regelmäßiges Heilfasten bessern oder sogar völlig heilen. Heilfasten bringt uns auch dazu, innezuhalten und zuzuhören – Abstand zu nehmen von der Hektik des Alltags.
Jeder, der vorbeugend etwas für seine Gesundheit tun will, sollte regelmäßig Heilfasten.
Darüber hinaus ist es die ideale Gelegenheit zu einer generellen Ernährungsumstellung. Eine ausgewogene, vollwertige Ernährung ist die beste Garantie dafür, den „frisch“ entschlackten und entgifteten Körper nicht erneut mit Schadstoffen zu belasten.
Heilfasten, da steckt schon das Wort Fasten drin, für viele von uns bereits eine Horrorvorstellung, die man unwillkürlich mit Hungern, Magenknurren, Nulldiät verbindet. Und kaum denkt man daran ziehen vor unserem geistigen Auge saftige Steaks, Pommes Frites, Sahnetorten und ähnliches vorbei. Dann folgen oft Aussagen wie: „… oh nein, ich kann das nicht, für mich ist das nichts, ich probiere lieber diese oder jene neue Diät aus, …“

Sie sehen schon, dieser Begriff Fasten wird fast immer negativ angesehen.
Im Folgenden werde ich bemüht sein, den Begriff des Fastens und das Fasten selbst ins rechte Licht zu rücken. Vielleicht bekommen Sie dadurch eine andere Vorstellung vom Fasten.
Unser Thema heißt „Heilfasten“ und nicht einfach Fasten. Warum??
Nun ganz einfach: Was ich damit sagen möchte bedeutet – Heilen durch Fasten,
dass dabei ein paar Pfunde verloren gehen, ist nur ein weiterer positiver Aspekt.


Historie
Das Fasten ist die älteste Therapie der Welt überhaupt, und blickt man geschichtlich sehr weit zurück, wird man feststellen, dass es zwei Grundbegriffe gibt: nämlich das eigentliche Heilfasten und das religiöse Fasten, die aber bei den alten Kulturen wieder in einen Begriff hinein flossen, da die Könige, Propheten und Priester schon bald die Erfahrung gewannen, dass strenges Fasten nicht nur Heilung für den Körper brachte, sondern auch den „inneren Menschen“ in gleichem Maße von unerwünschten quälenden und hemmenden Bindungen löste. Außerdem zeige sich hier, dass das Heil des Körpers – das Soma – und das Heil der Seele – die Psyche – untrennbar miteinander verbunden sind, hochmodern heißt man dieses Psychosomatik.

Wir dürfen also ruhigen Gewissens behaupten, dass der Diätfehler die älteste Krankheit und das Fasten die älteste Therapie ist. Es ist also wichtig – Mäßigkeit – im Essen an den Tag zu legen. Sokrates hielt alle diejenigen für Barbaren, die mehr als zweimal täglich meinten, Essen zu müssen.
Um nur ein paar Beispiele aus der Geschichte zu zitieren, möchte ich folgendes aufführen:

Moses, Horeb und Jesus fasteten 40 Tage. Die alten Inder fasteten 30 Tage. Die Spartaner und Perser gewöhnten ihre Jünglinge und Jungfrauen an ein allmählich verlängertes Fasten, um sie durch Entbehrungen zu größter Kraft und Widerstandsfähigkeit zu erziehen.

Die Normannen fasteten vor jeder kriegerischen Auseinandersetzung, um dem Tod einen reinen Körper und Geist zu bieten. Buddha fastete selbst lange und lehrte seine Jünger zu fasten. Die ägyptischen Pharaonen fasteten vor religiösen Festen mehrere Tage.
Diese Aufzählungen kann man tatsächlich noch lange fortsetzen und reichen von den Osiris Mysterien, über das Orakel von Delphi, Galenus, Athanasius, Papst Leo der Große, St. Antonius, bis in unsere heutige Zeit und den verschiedenen kreierten Fastenkuren nach F.X. Mayr, Schroth, Buchinger und ganz aktuell das Intervallfasten. Letzteres hat dem Fasten grundsätzlich wieder zu mehr Popularität verholfen, wenngleich es mit der Gesamtheit eines Heilungsprozesses des Heilfastens nichts mehr zu tun hat.

Das interessanteste Beispiel aber sind die Hunzas, ein Stamm im Himalaya.
Bis vor wenigen Jahrzehnten waren die Hunzas mehr oder weniger hermetisch von der Außenwelt abgeschlossen. Die Felder dieses Volkes brachten nicht genug Nahrung für das ganze Jahr hervor, so dass diese jedes Jahr gezwungen waren, oft mehrere Wochen im Frühjahr zu fasten bis endlich das erste Getreide reif wurde. Während dieser von der Natur erzwungen Fasten-Zeit bearbeiteten die Hunzas ihre Felder oder erneuerten ihre, durch Lawinen zerstörten, Bewässerungsgräben. Und trotz dieser harten Arbeit blieben sie während dieser Zeit fröhlich, zufrieden und gesund an Leib und Seele. Man kannte dort weder Ärzte noch Polizei.

Nun ist dieses Tal im Himalaya seit vielen Jahren zugänglich geworden. Zucker, Weißmehl und Konserven stehen nun auch bei den Hunzas auf dem Speiseplan. Das Volk braucht nicht mehr zu fasten. Seitdem gibt es auch bei ihnen die typischen Zivilisationskrankheiten: Übergewicht, Erkältungen, Diabetes, Zahnfäule, Blinddarmentzündungen, Gallenleiden, etc. … und auch Streit und Kriminalität haben sich seither breit gemacht. Die Hunzas brauchen jetzt nicht nur Ärzte, sondern auch die Polizei. Sie werden trotzdem immer noch im Durchschnitt sehr alt.


Beispiele aus der Tierwelt
Auch in der Tierwelt ist wochen- oder monatelanges Fasten in einem immer wiederkehrenden Rhythmus völlig normal. Meist geschieht die, wie bei den Hunzas, zur Überbrückung einer nahrungslosen Zeit.
Z.B. Hochgebirgswild wie Gämse und Steinböcke existieren in dieser Zeit nur von den vorher angelegten Nahrungsdepots. Übrigens haben Gämse und Steinböcke in dieser Zeit des Fastens ihre Brunftzeit, also ein Stadium der körperlichen Höchstleistung, nicht nur wegen der Paarung, sondern damit verbunden sind ja die ganzen Rivalitäts- und Gebietskämpfe.
Der Lachs fastet während seiner langen Reise stromaufwärts zu Laichplatz, ebenso viele Vögel auf dem 5000 km langen Weg in den Süden. Ein Haustier verweigert die Nahrung, wenn es krank oder verletzt ist, es fastet. Bei unseren heutigen Haustieren haben wir leider teilweise auf Grund des ständigen Nahrungsangebotes auch die sog. Zivilisationskrankheiten wie Herzverfettung, Arthrose usw. die bei wildlebenden Tieren so gut wie nicht vorkommen.

Beobachten Sie Säuglinge und Kleinkinder, diese verweigern die Nahrung, wenn ihnen nicht wohl ist. Der kleine Organismus will sich nicht mit Nahrungsverwertung belasten, er besitzt eigene Depots, in denen alles fertig eingelagert ist, um so Kraft zu sparen für den Kampf gegen die Erkrankung. Sogar wir Erwachsenen haben in unserem täglichen Rhythmus eine Fastenzeit, nämlich die Nacht. Nicht umsonst heißt das Frühstück im Englischen Breakfast – Fastenbrechen

Nun, Sie können denke ich erkennen, wie hochmodern gerade in unserer Zeit des weißen Zuckers, der Nudeln, des Hamburgers, der Pommes Frites, des übermäßigen Fleischgenusses das Fasten, das Entschlacken und Entgiften unseres Körpers ist.


Sinn und Zweck des Heilfastens
Zunächst werden die meisten von uns denken, „toll dabei nimmt man enorm ab“, ein paar Kilo weniger können nicht schaden, aber hinter dem Heilfasten steht noch viel mehr.

  1. Während der Fastenzeit kann man sich geradezu ideal aus einem Übermaß an Medikamenten lösen und diesen Konsum auf das Notwendigste drosseln.
  2. Fasten ist die beste Vorsorgemaßnahme gegen viele Krankheiten.
  3. Fasten verhindert vorzeitiges Altern.
  4. Fasten senkt die Risikofaktoren für Erkrankungen
  5. Fasten heilt Erkrankungen des Stoffwechsels und ist damit die wichtigste, wirkungsvollste und ungefährlichste Methode zur Reinigung des Körpers
  6. Fasten ist eine biologische Entgiftungsmethode
  7. Fasten erhält, man kann glaub ich sogar behaupten, es steigert die Leistungsfähigkeit

Fasten gilt als ideale Krebsvorsorge und namhafte Autoren behaupten, wer regelmäßig einmal im Jahr fastet wird niemals an Krebs erkranken.

Doch bevor jetzt das Fasten zum Allheilmittel wird, gilt es unbedingt einige wichtige Punkte zu beachten. Diese darf ich ihnen in Teil 2 des Heilfastens näherbringen, freuen sie sich darauf.


Gerhard Küster, HP

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