Alternative Betrachtungsweisen gefährden die Einseitigkeit! (14)

Alternative Betrachtungsweisen gefährden die Einseitigkeit! (14)

Naturheilpraxis Kuester Naturheilkunde

03.03.21 Heute: Der PH Wert

Wir werden uns in diesem Kapitel mit wichtigen Rahmenbedingungen der Eigenregulation und menschlicher Gesundheit beschäftigen. Heute wird das unser Milieu sein. In den Köpfen der meisten Leser reduziert sich das Milieu, unsere Außen -und Innenwelt Bedingungen, auf den Säure Basen Haushalt. Dass Milieu hat aber noch viel mehr zu bieten.


Kurzer Rückblick

Zunächst darf ich an der Stelle noch einmal einen kleinen Rückblick in die Geschichte machen. Das zeigt uns nämlich auf, wie lange die Diskussion um das menschliche Milieu schon geht. 

„Die Mikrobe ist nichts, der Nährboden ist alles!“

Dieser Satz von Antoine Bechamp, als Erwiderung auf die einseitige Fixierung Louis Pasteurs auf die Zelle und die Welt der Mikroben, ist berühmt geworden unter den Virologen, Bakteriologen und Forschern und das schon vor 250 Jahren.

Da Pasteur aber in der Fachwelt der Medizin als der große Forscher galt, wird bis heute das Milieu eher stiefmütterlich behandelt.


Das Milieu

Wenn wir heute von Milieu sprechen, dann denken die meisten Menschen an Bereiche wie Drogenmilieu, Gangstermilieu, Rotlichtmilieu, soziales Milieu, also alles Begriffe, die bei uns neutral bis eher negativ besetzt sind. 

Das Milieu ist aber durchaus etwas anderes auch. Das Milieu bestimmt zum Beispiel beim Käse den Reifeprozess. 

Das Milieu benötigt, je nach Aufgabe, Rahmenbedingungen, gestaltet diese teilweise mit und bestimmt somit einen „Reifungsprozess“. Es braucht eine bestimmte Temperatur, eine bestimmte Feuchte oder Trockenheit, einen bestimmten PH Wert (Säure-Basen Verhältnis), genügend Nährstoffe (Mineralien, Vitamine, Spurenelemente, Salze), eine Sauerstoffreiche oder -arme Umgebung (Aerob oder Anaerob), eine bestimmte Konsistenz, Helligkeit oder Dunkelheit (Licht oder Lichtabschluss). 

Genauso verhält es sich mit dem Milieu im menschlichen Organismus. Wir können also festhalten, dass das Milieu nicht nur der PH wert ist. Dieser ist elementar wichtig, aber allein von keinem Wert.


Der PH Wert

Auf einer Skala von 1 – 14 bestimmt das Verhältnis von
Protonendonatoren zu Protonenakzeptoren den PH Wert.

SÄURE = Stoffe, die in wässriger Lösung Wasserstoffionen (H+) abgeben -> Protonendonatoren

BASEN= Stoffe, die in wässriger Lösung Hydroxydionen (OH-) abgeben -> Protonenakzeptoren

Der PH Wert gibt also an wie sauer oder basisch/alkalisch eine wässrige Lösung ist.        Wir sind also mittendrin in der Chemie.

In einem menschlichen Körper ist der PH Wert je nach Ort und Flüssigkeit völlig anders zusammengesetzt.

Körperflüssigkeit, OrganpH-Wert
Blut7,34 – 7,45
Urin5 – 8
Magensaft1 – 4
Galle6,5 – 8,2
Stuhl7
Speichel6,5 – 7,2
Haut5,5
Schweiß4,5
Scheide3,8 – 4,5
Sperma6,4
Körperzellen7,0 – 7,3
Bindegewebe7,1
Pankreassaft8,5

Dabei richtet sich der PH Wert vor allem nach der Funktion und den Aufgaben des betreffenden Organes. Im Mund beispielsweise ist eine der größten Eintrittspforten für fremde Keime. Die gilt es abzuwehren. 

Daher braucht der Speichel eine Zusammensetzung, die in der Lage ist, sowohl Bakterien (eher basisch), wie Viren (eher sauer), aber auch Pilze (eher sauer) fernzuhalten und auch noch einen PH Wert um die Zähne, die Schleimhäute und den „Schlund“ zu schützen, zu pflegen und zu erhalten (PH ca. 6,8).

Kommt ein Speisebrei, gut gekaut in den Magen, benötigt es einen extrem sauren PH Wert, um den Speisebrei weiter zu zerkleinern und zu zerlegen und eine endgültige Barriere zu bauen für Keime, die es vom Mund bis hierher geschafft haben (PH ca. 1,5 – 2). Auch darum hat der Magen eine dicke, gefältelte Schleimhaut.

Gelangt der Speisebrei nun in den Zwölffingerdarm (Duodenum), mit seiner sehr dünnen Schleimhaut, muss der PH Wert durch einfluten von Galle (PH ca. 7,5) und Pankreassaft (PH ca. 8,5) schleunigst „verdünnt“ werden, da er sonst sofort ein Loch in das Duodenum brennen würde und die weitere chemische Verdauung nicht stattfinden kann. Zudem würden im weiteren Verlauf des Dünndarmes (Ileum und Jejunum) die Strukturen zerstört, die nun verantwortlich sind für die Aufnahme der chemisch aufgespalteten Nahrung, Einfachzucker, Aminosäuren und emulgierte Fette, ins Blut und damit zur Versorgung des menschlichen Organismus (PH ca. 6,0).

Und zuletzt benötigt der Dickdarm (Colon) einen PH Wert, der die ungezählten Billionen von Bakterien unterhält, damit diese arbeitsam und fleißig den übrig gebliebenen Teil des Speisebreis und unverdaute Nahrungsreste innerhalb von 24 Stunden, wie ein Schnellkomposter mittels Fäulnis in Stuhlgang verwandeln. Darüber hinaus müssen auch noch viele andere, wichtige Dinge des Mikrobioms unseres Dickdarmes gepflegt und unterhalten werden (PH 6,8).


Sonst noch wichtig?

Soweit die Wichtigkeit bei der Nahrungsaufnahme und Verdauung. Nur ein winziger Aspekt bei der Betrachtung des PH Wertes. Ohne korrekten PH Wert keine Fortpflanzung. Wenn die PH Werte von Scheidenflüssigkeit (PH 4,2) und Sperma (PH 6,4) nicht stimmen, schafft es selbst die kräftigste und gesundeste Samenzelle des Mannes nicht bis zum zu befruchtenden Ei der Frau. Wenn die Haut des Menschen nicht einen gesunden PH Wert (5,5) hat, ist sie als Abwehrbarriere gegen Keime unbrauchbar.

Und viele andere Funktionen, die ich hier alle gar nicht benennen mag und kann hängen von unserem Säure Basen Wert ab. Und wir tun in der Medizin gerade so als hätte diese Funktion überhaupt keinen Wert für uns Menschen.

Wenn wir nun auch noch gewichten, was wir heute alles tun, was uns Sauer macht, bekommen wir auch einen Eindruck davon, wie viel wir davon selbst verursachen.


Körperlich: Denaturierte Kost, Überzuckerte Getränke, Zuviel vom falschen Essen, zu wenig vom Richtigen, beim Trinken das Gleiche. Alkohol, Rauchen, Fertignahrung, Mobilfunkwellen (?), usw.

Seelisch: Ärger, Kummer, Sorgen, je näher emotional dran, desto schwerwiegender, usw.

Geistig: Überforderungen, Stress, Arbeitsbelastungen, permanent auf Reisen, das alltägliche Hamsterrad, die Geschwindigkeit der Arbeitswelt, die Masse der Reize im Alltag usw.

Diese anschauliche Tafel meiner ärztlichen Kollegen Oettmeier/Reuter und Disse zeigt sehr schön noch weitere Erkrankungsmöglichkeiten bei einer dauerhaften Schieflage des Säure Basen Haushaltes. 

Forscher

Namen gibt es im Übrigen auch zu den oben getätigten Aussagen. Paul Gerhard Seeger, Michael Worlitschek, Peter Jentschura und insbesondere Dr. Dr. Hans Heinrich Reckeweg haben hier Grundlagen erforscht. Jeder Einzelne hätte es verdient ein eigenes Kapitel gewidmet zu bekommen. Bei Zwei von den Vieren werde ich das nach und nach tun. Ganz besonders bei Hans Heinrich Reckeweg mit seiner Homotoxin Lehre. Dazu aber später mehr.  


Fazit

Wir können, so glaube ich vermittelt zu haben, mit Fug und Recht sagen unsere Welt und wir sind permanent übersäuert. Das wiederum fördert virale und pilzige Krankheiten.

Und das heutige ist nur ein Aspekt des Gesamtpaketes Milieu. Schauen wir mal beim nächsten Kapitel was die anderen Bestandteile sind, die zu unserem Milieu beitragen.                                                  


Dazu aber im nächsten Kapitel die weiteren Ausführungen. Diesen in wenigen Tagen auf unserer Homepage lesen. Senden sie uns einfach ihre E-Mailadresse, dann informieren wir sie gern über das Erscheinungsdatum.


Gerhard Küster, HP

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