Antoine Beshamp and Louis Pasteur (8)

Antoine Beshamp and Louis Pasteur (8)

Naturheilpraxis Kuester Naturheilkunde

11.09.2020 – Alternative Betrachtungsweisen gefährden die Einseitigkeit!


Heute: Antoine Bechamp und Louis Pasteur

„Die Mikrobe ist nichts, der Nährboden ist alles!“

Dieser Leitsatz von Antoine Bechamp, als Erwiderung auf die einseitige Fixierung Louis Pasteurs auf die Zelle und die Welt der Mikroben wird uns heute thematisch beschäftigen.

Dazu gehen wir in der Geschichte der Medizin zunächst mal zurück in die Mitte des 17. Jahrhunderts.


Die Götter der Wissenschaft – Schafft Wissen Götter?

Die Welt der Wissenschaft hatte ihren Beginn mit den großen Wissenschaftlern der Physik und Chemie wie sie Isaac Newton verkörperten. Diese Zeit, wir sind hier im 17. und 18. Jahrhundert, und Menschen wie Newton prägten die Wissenschaft (Forschung, Wissens Erweiterung, Wissens Weitergabe) der folgenden Jahrhunderte maßgeblich. Durch ihre Forschung sind diese Wissenschaftler zu Berühmtheiten mit Gott ähnlichem Status herangewachsen.

In der Folge hielt auch in der Medizin die Wissenschaft Einzug und es begann die große Zeit von Forschern wie Louis Pasteur oder Robert Koch, die es ebenfalls zu einem Gott ähnlichen Status brachten. Sie waren die Hoffnungsträger vieler Menschen, in dieser, von Seuchen, gebeutelten Zeit.

Auf ihren Forschungsarbeiten fußt das gesamte Denkmodel der Seuchenlehre, Infektiologie, Virologie, Bakteriologie und Mikrobiologie unserer Zeit.

Neben den vielen Verdiensten der Forscher dieser Zeit, bleibt leider auch festzustellen, dass das „Feindbild“ Mikrobe zu dieser Zeit gezeugt wurde.

Die Mikrobe, der wir alle Schuld für unsere Krankheiten zuschieben können. 

Die Mikrobe, die es uns erlaubt unsere Gewohnheiten nicht ändern zu müssen. 

Die Mikrobe, die in einer linearen Entwicklungskette geradewegs zur Krankheit führt.

Die Mikrobe, die die Grundlage unseres Lebens darstellt.

Die Mikrobe, die in Symbiose mit Tausenden anderer Mikroben unser Leben ausmacht.

Was für Widersprüche!

Synonym für diese Widersprüche seien hier Zwei der größten Widersacher ihrer Zeit genannt.


Louis Pasteur und Antoine Bechamp

Diese Beiden und Robert Koch prägten den Mikoben Zeitgeist des 19. Jahrhunderts, in dem am Ende Pasteur als der Sieger hervor ging und damit der Medizin der Zukunft seinen Stempel aufdrückte.

Louis Pasteur (1822-1895):

Es gibt Menschen, die der Nachwelt ihren Ruf und Namen hinterlassen. So der 1822 im französischen Jura geborene Louis Pasteur. Er war ein berühmter Wissenschaftlicher. Pasteur empfahl unter anderem das Erhitzen der Milch, um Keime abzutöten. Ihm zu Ehren nannte man, dieses Vorgehen pasteurisieren. Bald wurde es in jedem Haushalt angewendet.

Damit setzte sich Pasteur im Volk durch. Aber auch die Medizin folgte seinen Fußstapfen.

Als Chemiker und Mikrobiologe befasste sich Pasteur vor allem mit Bakterien, mit Gärungsvorgängen, mit Krankheiten und deren Bekämpfung. Dabei kam er zum Schluss, dass Krankheiten durch Erreger verursacht werden. Die gefährlichen Keime laueren vor allem in der Luft und können den Organismus jederzeit befallen, warnte Pasteur. Über den Ursprung der Krankheitserreger konnte er keine Angaben machen. Sie seien „sehr alt“, vermutet er.

Krankheit ist Zufall, lehrte Pasteur. Der Mensch müsse sich gegen diese Schicksalsschläge zur Wehr setzten. Gefährliche Erreger seien mit allen Mitteln zu bekämpfen. Zur Vorbeugung empfahl er die „Schutzimpfung“. Pasteur ging so weit, den menschlichen Körper mit einem Fass Bier oder Wein zu vergleichen. Feindliche Keime dringen von außen ein und richten im inneren Schaden an. Dies zu vermeiden sei Aufgabe der Medizin. Pasteurs Lehre fand Zustimmung. Die Menschheit musste gegen angreifende Mikroben verteidigt werden. Krankheit war nicht mehr Sache des Einzelnen; sie wurde zum Politikum. Seither fließen die öffentlichen Gelder in die medizinische Forschung. Millionen Versuchstiere lassen ihr Leben. Gerechtfertigt werden die Geld- und Tieropfer durch Pasteurs Theorie. Der Zweck heiligt die Mittel.

So begann der unerbittliche „Mikrobenkrieg“. Wo immer der Feind auftauchte, er musste ausgerottet werden. Kampf den Infektionskrankheiten, hieß das Losungswort. Impfstoffe und Medikamente wurden entwickelt und weltweit verkauft. Eine führende Rolle bei der Entwicklung und Bekämpfung der Krankheitserreger spielt das Institut Pasteur. Es wurde 1888 sieben Jahre nach Pasteurs Tod, gegründet.

Pasteur war nicht nur erfolgreicher Forscher, sondern auch Geschäftsmann. Seine Lehre der gefährlichen Keime machte ihn jedoch berühmt. Dank Mikroben Angst nahm die pharmazeutische Industrie einen unerhörten Aufschwung. Pasteur wurde zum „Wohltäter der Menschheit ernannt“.

Pierre Jaques Antoine Béchamp (1816-1908)

Pasteur hatte einen Zeitgenossen, der seine Lehre widerlegte. Er hieß Antoine Bechamp. Als Arzt und Wissenschaftlicher war Bechamp einer der hervorragendsten Forscher des 19. Jahrhunderts. Bechamp lehrte in Übereinstimmung mit Hippokrates, dass Krankheiten in uns durch uns entstehen. Keime sah er nicht als etwas Abgetrenntes, Feindliches, von außen Kommendes, sondern als Voraussetzung allen Lebens. Zu Pasteurs Zeiten glaubte die Wissenschaft, das Leben sei an die Zelle gebunden. Weil sich die Zelle durch Trennung vermehrt, nahm man an, jede Zelle sei aus einer anderen hervorgegangen.

Dabei blieben zwei Fragen offen:

Woher kam die erste Zelle und auf welcher Weise entwickelten sich aus einer Zelle die verschiedenen pflanzlichen, tierischen und menschlichen Lebensformen? Darauf gab es keine Antwort.

Bechamps Forschungen zeigten den Weg aus einer Sackgasse. Er verwarf als erstes die Idee der Zelle als kleinste Lebenseinheit. Vielmehr lehrte er, ist die Zelle selbst aus lebendigen Einheiten zusammengesetzt. Die Bausteine der Zelle nannte er Mikrozymen. Das bedeutet: mikroskopisch kleine Gär-Organismen. Sie sind die Keime des Lebens. Lebenskeime bilden die Zelle, sind aber nicht an diese gebunden.

Keime sind die kleinste Lebenseinheit. Sie wirken in allen Lebensbereichen. Sie besorgen den Kreislauf der Stoffe oder, wie Bechamp es ausdrückte: „Mikrozymen organisieren die Materie“. Dabei sind sie ständig in Bewegung. Sie bilden den Nährboden, aus dem die verschiedenen Lebensformen hervorgehen und zu dem sie zurückkehren.

Ohne Keime kein Leben!

Vom Entstehen bis zum Vergehen gehören Lebenskeime zum menschlichen Organismus. Sie bilden die Zellen, sorgen für die Stoffwechselvorgänge und lösen die Zellen beim Tod wieder auf. Keime erbauen den Organismus, erhalten ihn und bewirken seine Verwesung. Ist der Mensch zu „Staub“ geworden, beleben sie weiterhin die Erde. Neue Daseinsformen entstehen und vergehen. Die Lebenskeime sind unsterblich.

Immer wieder wies Bechamp darauf hin, dass Organismen nicht keimfrei sind, wie Pasteur dies behauptet. Keime haben keinen feststehenden Charakter. Sie sind nicht monoform (eingestaltigt), sondern polyphorm (mehrgestaltig). Diese Feststellung wird uns aber noch sehr ausführlich im Kapitel Milieudiagnostik und Milieutherapie, sowie im Zusammenhang mit Prof. Günter Enderlein beschäftigen. Keime verhalten sich nicht willkürlich, sondern gesetzmäßig. Ihre Vermehrung geschieht keineswegs “unkontrolliert“, wie es die Medizin in Anlehnung an Pasteur noch heute haben will.

Pasteurs Theorie, wonach gewisse Keime ihrem ursprünglichen Wesen nach feindlich und immer bereit seien, Organismen aus der Luft anzugreifen, bezeichnete Bechamp als „monströs“. Dies habe zur Annahme geführt, Krankheit sei Schicksal. Aber so sehr sich Bechamp um Aufklärung bemühte, die Welt hatte für seine Erkenntnisse keine Verwendung. Bei Kirche, Staat und Wissenschaft stieß er auf Ablehnung. Auch, weil Pasteur ein Charismat seiner Zeit, extrem gut vernetzt und ein exzellenter Geschäftsmann war.

Am Sterbebett, so ist es überliefert, erkannte Pasteur seinen Irrtum bezüglich Zelle und Milieu. Pasteur sagte kurz vor seinem Tod: „Die Mikrobe ist nichts, der Nährboden ist alles“, was so viel bedeutet, dass die Entwicklung von Mikroben maßgeblich von ihrer Umgebung, vom Nährboden abhängt.

Ein „Krieg“ gegen die Bakterien und Viren mit Antibiotika, Penicillin und Sulfonamiden, der zweifelsohne manchmal notwendig ist, führt auf Dauer aber zu Resistenzen (MRSA Problematik in jeder Klinik). Gegen Viren wirken sie gar nicht.

Im Umgang mit Viren sind Louis Pasteur und auch der Deutsche Robert Koch die Forscher, die dann das Impfen entwickelt haben.


Zum Verhältnis der beiden Forscher Pasteur und Koch, sowie ihre bahnbrechenden Entdeckungen lesen Sie mehr im nächsten Kapitel. 

Freuen Sie sich darauf. 

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Gerhard Küster, HP

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Quellen:

  • Homepage Pro Natura Institut international;
  • Der Virus Wahn, Klaus Köhnlein, Thorsten Engelbrecht 2. Auflage;
  • Wikipedia