Die Kondratieff Zyklen (5)
29.07.2020 – Alternative Betrachtungsweisen gefährden die Einseitigkeit!
– Einleitung –
Die Fragestellung aus Kapitel 4 war:
Ausgerechnet die Marktwirtschaft mit ihren Hochs und Tiefs, mit Wirtschaftswundern und Rezessionen, mit diesen Unberechenbarkeiten eines Marktes, das soll unser Blick nach vorn sein?
Die Marktwirtschaft kennt keinen gleichförmigen Verlauf, vielmehr wechseln Aufschwung und Abschwung, Konjunktur und Rezession einander regelmäßig ab.
Nikolai Dmitrijewitsch Kondratieff (1892-1938) und
Leo A. Nefiodow (geb. 1939)
Kondratieff beschrieb, als glühender Sozialist und Konjunkturforscher der ersten Stunde, die ersten 4 Wirtschafts – und Konjunkturzyklen, ehe Nefiodow , Wirtschaftstheoretiker und Zukunftsforscher, den 5. und später auch den 6. Zyklus erklärt, beschreibt und begründet.
Seit dem späten 18. Jahrhundert haben fünf Kondratieffzyklen stattgefunden.
- Der erste Langzyklus wurde durch die Einführung der Basisinnovation Dampfmaschine und deren Anwendung, insbesondere in der Textilindustrie ausgelöst.
- Der zweite Kondratieffzyklus war die große Zeit des Stahls.
- Der dritte Kondratieff kam durch die elektrotechnische und chemische Industrie zustande. Es war der erste Langzyklus, der von der praktischen Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse profitierte.
- Die Basisinnovationen des vierten Kondratieffs waren Petrochemie und Automobil. Sie brachten den Massenverkehr auf der Straße und in der Luft und markierten zugleich den Höhepunkt der Industriegesellschaft.
- Seit den 1950er Jahren befindet sich die Weltwirtschaft im fünften Kondratieffzyklus, der seine Antriebsenergie aus der Entwicklung und Verwertung der Informationstechnik bezog. Nachdem der größte Teil des Nutzungspotentials des fünften Kondratieffzyklus mit Beginn des 21. Jahrhunderts erschlossen ist, nähert sich dieser Langzyklus rapide seinem Ende.
6. Parallel zum Auslauf des fünften hat jetzt der sechste Kondratieffzyklus begonnen.
Eine empirische Analyse zeigt, das der Gesundheitssektor und somit die Naturheilkunde der Träger des neuen Langzyklus sein wird. Wichtigste Motoren werden der Bedarf nach psychosozialer Gesundheit und die moderne Biotechnologie sein. Die Biotechnologie wird schwerpunktmäßig den Umgang mit körperlicher Gesundheit revolutionieren. Während durch die ganzheitliche Naturheilkunde der Bereich der psychosozialen und psychotherapeutischen Kompetenzen, die bisher wenig erforschten inneren Informationsprozesse im Menschen, das weite Feld der seelischen, sozialen und spirituellen Potentiale, besser verstanden und erschlossen wird. Andere Bereiche des Gesundheitssektors wie Medizintechnik, Pharmaindustrie, Ernährungsindustrie, der Umweltschutz, alternative und komplementäre Medizin werden unverzichtbare Beiträge leisten, allerdings neben den beiden Hauptsäulen Biotechnologie und Naturheilkunde.
Produktivitätsreserve Gesundheitskompetenz
Kann der ganzheitliche Gesundheitssektor in Zukunft die Rolle einer Lokomotive für Wachstum und Beschäftigung übernehmen?
Krankheitskosten gelten betriebswirtschaftlich als etwas Negatives und sind reine Kostenfaktoren, die man möglichst niedrig halten möchte.
Auf den ersten Blick kann man durchaus bezweifeln, das Gesundheit sich zu einem bedeutenden Wachstumsmotor entwickeln wird, denn lange Phasen der Prosperität wurden bisher von “harten” Technologien wie Dampfmaschine, Eisenbahn, Automobil, Informationstechnik getragen (siehe Abbildung). Wie kann ein “weicher,” ein psychischer und sozialer Faktor Träger eines neuen Wachstumszyklus werden?
Hier muss an die Ergebnisse der modernen Wachstumstheorie erinnert werden. Die wichtigsten Quellen für Wirtschaftswachstum sind nicht Maschinen, Waren, Technologien oder Dienstleistungen. Nicht Arbeitsplätze und auch nicht Kapital.
Der wichtigste Faktor sind Produktivitätsfortschritte. Dieser weitere Faktor wird durch eine neue oder verbesserte Kompetenz bestimmt.
In der Industriegesellschaft wie auch noch zu Beginn des fünften Kondratieffs spielte kognitive Kompetenz(logisch-systematisches Denken und eine gute Fachausbildung) eine zentrale Rolle.
Mit dem nächsten, dem sechsten Kondratieff wird es zu einer grundlegenden Erweiterung bei den, die Produktivitätsbestimmenden, Kompetenzen kommen. Was den wirtschaftlichen Erfolg der Regionen, Bundesländer und Volkswirtschaften in Zukunft primär bestimmen wird, ist die Kompetenz ihres Gesundheitswesens.
Blicken wir also nach vorn und fragen:
„Kann das mit unserem derzeitigen Gesundheitswesen funktionieren?“
Fortsetzung folgt…
Gerhard Küster, HP
Eberle-Kögl-Str. 14
87616 Marktoberdorf
www.naturheilpraxis-kuester.de
kontakt@naturheilpraxis-kuester.de
Quellen:
*1; Kondratieff.net
*2; Artikel Sanum Post Dr. Dr. Peter Schneider Frühjahr 2009
*3; Vortrag „GAJA“ Gerhard Küster 7.2009